Formfabrik
Typ: Gewerbebau
Aufgabenbereich: Projektentwicklung und Liegenschaftsverwaltung
Ansprechpartner: Joachim Engstfeld
Architektur: Norbert Gutheins
Grundfläche: 3.700 m²
Bruttogeschossfläche: 11.800 m²
Prozessstand: in Entwicklung
Arbeiten in der Stadtmitte, dort, wo es vibriert und schwingt
Der heutige Firmensitz der Gebrüder Geisler GmbH ist ein klassisches Gebäude aus der Bauproduktion der 1960er Jahre und gibt Raum für eine technisch ausdifferenzierte Fertigungsstätte, mit einem zum Teil lange gedienten und hoch spezialisierten Maschinenpark. Im Jahr 2000 wurde das Nutzflächenangebot durch einen hofseitigen Anbau wesentlich erweitert.
Aus städtebaulicher Perspektive ist das Areal zum einen ein Zeugnis der zeitgenössischen, grundsätzlichen, stadträumlichen Neuordnungsbemühungen in Berlin (West), beginnend in den 1950er Jahren: Nutzungsentmischung gegen die hier traditionelle Kreuzberger Mischung der Nutzungen Wohnen, Produktion und Gewerbe aus der Kaiserzeit. Zum anderen ist das Objekt ein Dokument der in Berlin in der Nachkriegsphase energisch betriebenen Aufweitung der Straßenräume zur Optimierung des Autoverkehrs im Kosmos des damaligen Idealbildes der autogerechten Stadt.
Einst im Weichbild der Berliner Mauer und nun unmittelbar am Berliner Zentrum gelegen, ist die Produktionsstätte nun Wirkungsort für feinmechanisches Gewerbe, eine Nutzungsform, die in der Regel längst an den Stadtrand verdrängt wurde. Der Gentrifizierungsdruck war und ist hoch und hat sich in den umliegenden Neubau-Projekten mit eindimensionalen Büronutzungen und zeitgenössischer Fassadenstruktur erfolgreich durchgesetzt.
Die zentralen Ziele waren daher vom Start des Projektes an, das Areal als Standort für produzierendes Gewerbe zu erhalten, das günstige Mietniveau für die Nutzer zu sichern und das Areal sensibel mit gezielten Eingriffen weiterzuentwickeln und aufzuwerten, unter konzeptioneller Berücksichtigung unseres bewährten Real-Future-Prozesses.
Diese Zielsetzungen werden flankiert durch einen integrativen Ansatz, der sich um eine bauliche und soziale Interaktion mit dem räumlichen Umfeld und um den programmatischen Ausgleich im Austausch mit den lokalen Akteuren bemüht.
Die Real Future GmbH konzipiert hier die baulich-räumliche Entwicklung, verantwortet die künstlerische Kuratur und die objektbezogene Umsetzung sowie die Steuerung baulicher Maßnahmen und das professionelle Mietermanagement.
Metallskulptur «Man sieht nur mit dem Herzen gut» by Anna Kott ©